Eltern aufgepasst: Warum ein E-Scooter kein Spielzeug ist – und was beim Fahren unter Drogen oder zu zweit wirklich droht

E-Scooter sind längst fester Bestandteil unserer Städte – und vor allem bei Jugendlichen äußerst beliebt. Kein Wunder: Sie sind günstig, überall verfügbar und vermitteln ein Gefühl von Freiheit. Was viele Eltern jedoch nicht wissen (oder unterschätzen): Ein E-Scooter ist rechtlich gesehen ein Kraftfahrzeug – mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt.

 

Und genau hier beginnt die Verantwortung – nicht nur der Jugendlichen, sondern auch der Eltern.

Drogenkonsum und E-Scooter: Eine gefährliche Kombination

Vielleicht klingt es zunächst harmlos: „Der Junge ist doch nur mit dem E-Scooter gefahren – nicht mit dem Auto.“ Doch juristisch ist das kaum ein Unterschied. Wer unter Einfluss von Cannabis (selbst in kleinster Menge) einen E-Scooter fährt, riskiert:

  • Bußgelder ab 500 Euro

  • 1 Monat Fahrverbot

  • 2 Punkte in Flensburg

  • und im schlimmsten Fall eine Strafanzeige wegen Trunkenheit im Verkehr

Für Jugendliche kann das gravierende Folgen haben: Wird ein Drogendelikt festgestellt, bevor der Führerschein gemacht wird, kann die Fahrerlaubnis verweigert oder eine MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) verlangt werden – teuer, langwierig und mit viel Druck verbunden.

Zwei auf einem Scooter? Verboten – und gefährlich

Auch wenn es oft zu sehen ist: Zwei Personen auf einem E-Scooter sind nicht erlaubt. Die Fahrzeuge sind konstruiert und zugelassen für genau eine Person. Wer sich zu zweit draufstellt, begeht eine Ordnungswidrigkeit – und riskiert bei einem Unfall nicht nur Geldstrafen, sondern auch den Verlust des Versicherungsschutzes.

 

Im Klartext: Wenn etwas passiert, zahlen Sie als Eltern.

Was Sie als Eltern tun können

  • Sprechen Sie frühzeitig über Regeln und Konsequenzen
    Viele Jugendliche wissen schlicht nicht, wie streng E-Scooter rechtlich behandelt werden. Ein offenes Gespräch kann mehr bewirken als jedes Gesetz.

  • Klare Haltung zu Drogen und Verkehr entwickeln
    Auch wenn Cannabis gesellschaftlich an Akzeptanz gewinnt – im Straßenverkehr ist es tabu. Und das sollte auch zu Hause klar kommuniziert werden.

  • Im Fall der Fälle: ruhig bleiben, aber konsequent handeln
    Kommt es tatsächlich zu einem Vorfall, hilft kein Schimpfen, sondern Begleitung: rechtlich, emotional und auch im Gespräch mit Schule oder Führerscheinstelle.

Verantwortung beginnt nicht erst mit dem Auto

Es geht nicht darum, den Jugendlichen den Spaß zu verderben – sondern darum, sie zu schützen. Ein E-Scooter wirkt harmlos, ist aber rechtlich ernst zu nehmen. Wer früh aufklärt, beugt vor. Und wer sich interessiert zeigt, gibt Orientierung – genau das, was junge Menschen im digitalen, mobilen Alltag brauchen.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind – heute noch.

Ein kurzes, offenes Gespräch über Regeln im Straßenverkehr kann mehr bewirken als jeder Bußgeldbescheid. Zeigen Sie Interesse, nicht Kontrolle – das ist der beste Schutz vor falschen Entscheidungen.


Oliver Rabbat

Fachanwalt für Strafrecht

Anwalt für Verkehrsrecht

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